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Bericht Wochendseminar 2018

23.07.2018

Sommer, Sonne, Salzdetfurth und Seminar!

Bei schönstem Sommerwetter trafen sich am ersten Juli Wochenende die Mitglieder des Arbeitskreises der Führhundhalter Niedersachsen / Bremen zu ihrem Wochenendseminar und hatten Gäste aus 10 weiteren Bundesländern sowie aus Österreich zu Gast.

Mittlerweile reist fast die Hälfte der Teilnehmer schon einen Tag eher im Relexa Hotel an, nicht nur um Mensch und Hund aufgrund der langen Anreise etwas Stress zu nehmen, sondern auch um genügend Zeit für einen guten Plausch zu haben. Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen am Abend nutzten viele die Kaminzimmerterasse, um die „Ruhe vor dem Sturm“ zu genießen.

Das Leitungsteam um Arbeitskreisleiterin Gerda Mittag hatte zusammen mit ihren Helfern alles pünktlich vorbereitet, sodass sich am Donnerstag ab dem späten Vormittag das Haus immer weiter füllte. Überall hörte man ein „hallo, ich bin da“ oder in Kurzform ein „wau“. Was wohl das Gleiche ausdrücken soll. Nach dem Willkommenskaffee ging es dann bei fast tropischen Temperaturen in den großen Tagungssaal. Hier eröffnete Gerda Mittag das Seminar offiziell und konnte Herrn Reinhard Nipp, stellv. Bürgermeister der Stadt Bad Salzdetfurth sowie den Hoteldirektor Thomas Redeker begrüßen. Beide hielten eine kurze Begrüßungsrede und sagten den Teilnehmern auch für die Zukunft ihre Unterstützung zu. Besonders Redeker ist stolz, dass der Arbeitskreis mit den Führhunden in seinem Haus zu Gast ist. Er habe im vergangenen Jahr viel gelernt und könne nun anderen Gästen erklären, warum unsere Hunde gern gesehene Gäste in seinem Haus sind und was für eine tolle und wichtige Aufgabe sie haben.

Nach dem Abendessen ging es dann mit dem ersten Vortrag los. Dr. Ramona Saba-Buttkewitz forderte die Teilnehmer zu einem „Quiz“ heraus. Unter dem Motto “Futterirrtümer“ erfuhren die Teilnehmer, was nicht so gut oder gar gefährlich für die Vierbeiner ist. Aber auch manche „Gefahr“ stellte sich als harmlos heraus. Die Zeiger an der Uhr drehten sich viel zu schnell, sodass gegen 22 Uhr doch ein Ende gefunden werden musste.

Am Freitag und Samstag ging es dann in vier Gruppen an die verschiedensten Themen.

So erfuhren die Teilnehmer beim sozialen Kompetenztraining mit Regina Prull, dass es zum Teil schon die Wortwahl macht, wie man vom Gegenüber wahrgenommen wird. Das hier Gelernte wurde an den Teilnehmern gleich getestet, schließlich wussten die ja noch nichts von den Tipps.

Eine andere Gruppe erfuhr, "Wie der Hund seine Umwelt erlebt". Prof. Dr. Bernd Schröder, hatte hier vielleicht den schwersten Part der Referenten, war es doch ein eher wissenschaftliches Thema. Interessant, aber nichts für jeden.

Spannender war dann doch das Thema Hundebegegnungen! Hier ging es um die gefühlsmäßige Begegnung zwischen Mensch und Hund. Nanett Beilicke konnte hier die Teilnehmer auf eine tolle Reise in die Welt zwischen Sein und Schein mitnehmen. Aber dem Selbsttest, mit verbundenen Augen bei den Sehbehinderten, plus Kopfhörer mit Musik für alle, also zweier Sinne „beraubt“, fanden fast alle Teilnehmer mittels Gefühl ihre Hunde. Es muss also etwas geben, was man nicht erklären kann.

Mit Spannung erwartet wurde dann die Gespannprüfung 2.0. Hier standen mit Dr. Annemarie Butlar und Dr. Tatjana Rusch zwei erfahrene Gespannprüferinnen zur Verfügung. Auf einem Rundweg durch den Kurpark und seinen angrenzenden Straßen konnte ein realer Spaziergang erfolgen. Es gab eine Bushaltestelle, Ampeln, Brücken über Flüsse, Treppen, einen Bahnsteig, einen Bahnübergang uvm. Auch nicht geplante Hindernisse, wie Mülltonnen am Freitag oder eine Open-Air-Party am Samstag. waren für die Teilnehmer gute Möglichkeiten, um ihre Arbeit als Gespann überprüfen zu lassen. Hat sich doch im Laufe der Jahre der eine oder andere Schlenderjahn eingeschlichen. Im Anschluss des Rundganges wurde dieser ausführlich zwischen Gespannprüfer und dem Führhundhalter besprochen. Hier nahmen sich die beiden Prüferinnen genügend Zeit, um ganz ausführlich auch das letzte Itüpfelchen zu besprechen.

Begleitet wurden die Prüflinge von einer Fotografin. Annett Wollenberger hatte die Aufgabe, die Prüfungen zu dokumentieren. Am Freitagabend stand noch ein Fotoshooting, eine Firmenpräsentation und ein kleiner Bazar auf dem Programm. Spannend wurde es am Samstagabend. Zunächst gab es eine Tombola mit tollen Preisen. Danach stieg die Spannung pur. Wer wird diesmal Führhund des Jahres 2018 / 2019?

In diesem Jahr geht der begehrte Titel an Nico, den Führhund von Gudrun Runge aus Hemmingen bei Hannover. Nico erhielt, wie schon seine Vorgänger, ein tolles Hundebett und verließ dieses auch nicht mehr.

Am Sonntagvormittag stieg Dr. Heike Schröder in das Thema Verhaltenstherapie ein. Schnell war die Zeit um und der Wunsch der Teilnehmer, dieses Thema im kommenden Jahr intensiver zu behandeln, konnte und wollte die Arbeitskreisleitung nicht ausschlagen.

Danach wurde es noch einmal offiziell. Gerda Mittag konnte Herrn Hans-Werner Lange, Vizepräsident des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes und Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Niedersachsen, begrüßen. Dieser hatte es sich nicht nehmen lassen, gemeinsam mit der BVN-Justiziarin am Sonntagvormittag zu der Tagung dazu zu stoßen. Lange brachte die Grußworte des Präsidiums des DBSV, aber auch des Landesvorstands des BVN. In seiner Ansprache stellte er das Alleinstellungsmerkmal des einzigen lebenden Hilfsmittels heraus. Er bedankte sich bei der Arbeitskreisleitung für die Ausrichtung dieses Seminares und begrüßte die vielen Teilnehmer, die zum Teil weite Wege auf sich genommen hatten. Nur gemeinsam könne Selbsthilfe funktionieren und dass es funktioniert, habe er soeben selbst erfahren können.

 

Nach dem Mittagessen hieß es dann Abschied nehmen und nun dauert es ja so lange bis zum nächsten Seminar im Oktober 2019!